Bungee springen



Mit zwanzig Jahren bin ich das erste mal gesprungen. Als wir mit Freunden auf dem Nature One Festival in Pydna waren, stand dort ein Krahn.

60 Meter – bungee springen. Damals habe ich nicht lange nachgedacht, habe zu meinen Freunden gesagt, das mache ich jetzt und bin los gestapft und habe mir ein Ticket gekaut.

Nach einer kurzen Einweisung, anziehen des Trägers und anknüpfen ans Bungeeseil ging die Fahrt in der Gondel und einem Mitarbeiter hoch auf 60 Meter.

Ich werde nie vergessen, wie damals die Aussicht auf das Festivalgelände war. Überall die Menschen, die laute Technomusik, verschiedene Hallen und DJs. Wunderbares Wetter. Doch so richtig konzentrieren war nicht. Viel zu aufgeregt stand ich da und fragte noch, wie man sich fallen lassen muss.

Als ob es da ein falsch oder richtig gibt. Denn nach unten gehts immer. Na, jedenfalls bin ich nicht gesprungen, sondern habe mich tatsächlich einfach fallen gelassen. Meine Hände habe ich an den Gurt gehalten – ein trügerisches Gefühl der Sicherheit.

Was soll ich sagen – nach gefühlten 2 Sekunden war alles schon vorbei. Aber diese Gefühl von fallen, war schon extrem super! Ich kann es nur jedem empfehlen, sich auch einmal zu wagen!


Bungee von der Europabrücke?

Irgendwann hat meine Frau mir dann einen Gutschein zum Geburtstag geschenkt. Vom ersten mal Springen ausgesehen sicherlich knapp zwanzig Jahre später. Für die Europabrücke. 190 Meter!

Ich habe mich schon darüber gefreut. Aber. 190 Meter? Und spontan ist das auch nicht. Der Vorteil beim spontanen springen ist, man macht es einfach und muss nicht vorher lang und breit überlegen.

Aber hier muss ich einen Termin vereinbaren, ich bin deutlich älter, es ist 3 mal so hoch wie beim ersten mal!

Hm.

Vielleicht hat es auch deshalb fast drei Jahre gedauert, bis ich den Gutschein von Jochen Schweizer dann eingelöst habe. Aber da habe ich mich dann auch gut gefühlt.

Also, angerufen, Termin gemacht und abgewartet, bis es soweit war. Ich war vorbereitet. Gegessen habe ich vor nicht. Ich muss zugeben, im Vergleich zum ersten mal, war ich deutlich nervöser.

Wie war der Sprung von der Europabrücke?

So, und nun war ich da an der Europabrücke. Meine Kinder und Frau haben mich begleitet. An der Brücke steht auf dem Weg nach Innsbruck eine kleine Hütte, an der man sich anmelden muss. Ich also todesmutig dahin und habe meinen Gutschein abgegeben, mitgeteilt das ich den Sprung gerne auf Video haben möchte und los ging es.

Wir waren zu dritt, als uns der Mitarbeiter alles erzählt hat. Auf die Brücke durfte mich eine Person begleiten, die anderen mussten neben der Hütte auf einer Aussichtsplattform zuschauen. Also hat mich meine große Tochter begleitet.

Und wir beide mussten dann erstmal schlucken, als wir auf dem Weg zur Mitte der Brücke, an Kolonnen von Autos entgegengehend die Brücke ziemlich wackelt. Kein Wunder, wenn soviel Verkehr darauf hin und her fährt.

Das alleine sorgte bereits nicht für ein Gefühl von Sicherheit. Dennoch gingen wir in die Mitte und kletterten über den Stahltunnel bis unter die Brücke, auf der die Plattform zum Absprung befestigt war.

Vor mir ist noch einer gesprungen, dann war bereits ich an der Reihe.

Angeseilt, kurz erklärt und schon ging es los. Wie genau das war, siehst du in dem Video:

Wie fühlt sich das an?

Das Gefühl beim ersten mal Bungee springen war anders. Damals konnte man aus sechzig Metern noch den Boden sehen. Jetzt sag man natürlich auch den Boden, konnte aber nicht wirklich etwas erkennen. Ein Mensch lief auf dem grünen Rasen umher – der wichtig war, für das spätere wieder hochziehen, da er ein Seil navigierte, an das man sich nach dem Springen andocken sollte, um wieder hochgezogen zu werden.

Also, kurze Einweisung und Instruktionen, dann wurde bereits gezählt und ich habe mich, wie damals einfach fallen gelassen.

Dieses mal kam mir die Zeit des Falles richtig lang vor. Wahnsinn! Einfach nur Wahnsinn! Unbeschreibliches Gefühl! Was dem ganzen jedoch absolut die Krone aufsetzt, war das Gefühl, als ich das erst mal den Rebound gemacht habe und praktisch wieder gerade und aufrecht in der Luft stand. Diese kurze Zeit, nichtmal eine Sekunde vermutlich, ist ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Und alleine dieses Gefühl rechtfertigt jedes Argument um da runter zu springen!

Wahnsinn!

Wie geht man mit seiner Angst um?

Egal ob man letztendlich ’nur‘ fünfzig Meter oder knapp zweihundert Meter springt. Das unsichere Gefühl bleibt. Natürlich, der Mensch ist kein Vogel und von der Natur aus nicht dafür gemacht. Doch das wichtigste ist, das man seinem normalen Angstgefühl nicht nachgibt. Mach dir klar, dass es völlig normal ist, das du aufgeregt und nervös bist. Jedoch versuche dich zu lockern, am besten machst du ein paar Lockerheitsübungen. So kommst du über den Körper und auch dein Geist fängt an sich zu entspannen. Hilfreich für mich, war auch, einfach nciht nachzudenken. IN Pydna war es einfacher. Da war alles so spontan, dass ich einfach gehandelt habe. An der Europabrücke war es schon schwieriger, schließlich lag der Gutschein von Jochen Schweizer bereits einige Zeit im Schrank. Doch daran sehe ich, am besten ist es, wenn man nicht denkt – sondern einfach handelt.

Was kostet Bungee springen?

Je nachdem, wo und welche Höhe man springt, sind die Preise natürlich unterschiedlich. Zudem kommt es letztendlich auch immer auf den Anbieter drauf an, der letztendlich das Event durchführt. Auf einem Stadtteilfest mag der Sprung vielleicht bereits ab fünfzig oder siebzig Euro zu haben sein. Die Europabrücke jedoch kostet bereits knapp zweihundert Euro.

Wie schwer und Groß muss / darf man sein?

Normalerweise muss man um springen zu dürfen mindestens sechzehn Jahre alt sein. Ausnahmen habe ich noch keine gesehen. Zusätzlich darf man in der Regel ein gewisses Körpergewicht nicht übertreffen. Um die hundert Kilo sind es, die man auf die Waage bringen darf inklusive Kleidung.

Fazit:

Leute, ich kann nur sagen, springt einmal diese 190 Meter! Die Aufregung am Anfang, die Nervosität auf der Plattform, das reine Glücksgefühl wenn ihr euch überwunden habt und fallt. Am Ende das Gefühl der Schwerelosigkeit! Und dieses Gefühl von Freiheit beim Fallen! Etwas lästig ist das anschließende Hochziehen, aber sobald man wieder auf sicherem Boden steht, hat man mindestens für den ganzen Tag das Gefühl, man könne fliegen!  Und ist fliegen nicht schon immer ein Menschheitstraum gewesen?




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